...ganz anders geht Lydia Koch mit den realen Resten der Rackerei um. Am Schlagplatz eines ungenannten Skulpturenwerkers stellt sie ihr "wirklich klassisches System zur Abfangung von Geländesprüngen II" vor. Zwischen den abzufangenden Geländen stellt sie einen Drahtkasten quer. Ein Käfig für Steine ist diese so genannte Gabione, doch der Käfig ist leer. Die Steine weg, und in Ost wie West nur Steinsplitter am Boden verstreut. Auf roten Schaumstofffliesen kann man sich hinknien und die Mauer aus Drahtgitter anbeten oder die darauf montierten Filmstills und Dialoge aus der "Spur der Steine" lesen. So wird die auch heute noch ansehbare Umsetzung einer Menage à trois zwischen Parteisekretär Horrath, Technologin Kati Klee und Hannes Balla im Zimmermannszwirn zum Verbindungsglied zwischen Gelände dies- und jenseits der Mauer, der Gabione.

aus der Eröffnungsrede von Thomas Sakschewski