Meine Fotocollagen bestehen in der Regel aus drei kleinen Details aus Fotografien (auch Fremdmaterial), die von mir zu neuen Bildern montiert werden.
Von besonderem Interesse ist für mich dabei nicht die Perspektive auf das »zentrale Geschehen«, sondern vielmehr das vermeintlich Unwesentliche, das zufällig ins Bild Geratene oder beiläufig im Bild sich Befindende, welches ich herausfiltere und durch die Neukombination von Ausschnitten vom Rand in den Mittelpunkt rücke. Hierbei geht es mir nicht primär um die Fotografie als solche, sondern um die Komposition und die atmosphärische Verdichtung der Orte. Wichtig dabei ist mir die Eigenwelt und Eigenbedeutung des Beiläufig-Gegenständlichen und die Untersuchung seines Aussagegehalts.
Bei den Bildcollagen, die sich thematisch mit dem Außenraum/öffentlichen Raum beschäftigen, bediene ich mich einer ähnlichen Arbeitsweise. Hier werden jedoch die in den Weiten der Fotografie vorher kaum sichtbaren Menschen herangezoomt und wie durch eine geheime Kamera ins Zentrum der neuen Bilder gerückt.

Lydia Koch 2006